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Wise Guys in der Liederhalle

Heftige Schneefälle und Schneesturm erlebt man selten in Stuttgart. Umso besser war das Wise Guys-Konzert an diesem Wintertag in der Liederhalle. Der für seine einzigartige Architektur und herausragende Akustik bekannte Beethovensaal war restlos ausverkauft – dementsprechend überragend war auch die Stimmung der vielen Hundert Fans. Das Konzert stand unter dem Motto des neuen Albums „Klassenfahrt“, das Anfang des Jahres erschienen ist.

Wise Guys in der Liederhalle

Los ging es mit den bekannten Stücken „Klassenfahrt“ und „Mädchen, lach doch mal“, sowie „Ich hab geträumt“ und „Lass die Sonne scheinen“. Diese altbekannten Stücke waren hervorragend, um die Menge in Stimmung zu bringen und ein Zeichen für die nächsten zwei Stunden zu setzen. Weiter ging es mit „Lisa“ und dem noch nicht erschienen „Hürth, du meine Perle“, in dem Bandmitglied Dan seinen „geliebten Lieblingsort“ besingt. Es folgten der Song „Mein neues Handy“ – eine Liebeserklärung an das (Fast-)Alleskönner-Handy, „Das ist der Hammer“ – der fassungslose Versuch, ein großartiges Erlebnis zu beschreiben, sowie „Ruf doch mal an“ – eine Erinnerung an die erste Liebe.

Wise Guys in der Liederhalle

Bevor es in die Pause ging folgte eine eindrucksvolle Beschreibung der aktuellen Trendsportart „Extremschnäppchenjaging“ mit dem Song „Mittsommernacht bei IKEA“. Darauf folgend das bald erscheinende Lied „Facebook“, sowie „Schlechtes Karma“.

Wise Guys in der Liederhalle

Nach der Pause ging es erst einmal um das große Shakespeare-Drama „Hamlet“, das unter Aussparung völlig unwichtiger Nebenhandlungsstränge und -charaktere von den Protagonisten der „Aggro Hürth“ nacherzählt wurde. Es folgte ein Abstecher in die Romantik, in der ein Verliebter versucht, sein Grundgefühl in Worte zu fassen – wunderschön dargestellt im Lied „Mit besten Grüßen“. Ein weiteres ruhigeres Lied „Es ist nicht immer leicht“ setzte mit dem darauffolgenden „Jetzt und hier“ den ruhigen Teil des Abends fort. Mit „Im Flugzeug“ beschrieben die fünf Jungs dann Freud und (viel) Leid des flugangstgeplagten Übersee-Passagiers, um anschließend mit „Latein“ – einer nicht ganz so ernst zu nehmende Geschichte eines Helden auf Zeit – nahe zu bringen, dass Bildung „in“ ist.

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Ein perfekter Übergang des „ruhigeren“ Teils in den „fetzigen“ wurde mit „Wir zwei“ eingeläutet, bei dem in aufzählenden Vergleichen fröhlich aufgezeigt wird, wie unterirdisch die Beziehung mit der eigenen Partnerin ist. Die Stimmung war nun wieder aufgeheizt und explodierte beim Top-Hit „Jetzt ist Sommer“. Die Halle feierte den Sommer, während draußen dichter Schneefall den Winter beginnen lies. Dieser 2001 veröffentlichte Gute-Laune-Song war durchaus als Höhepunkt des Abends anzusehen.

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Mit „Schiller“ – einer Parodie auf Michael Jackons Thriller – ging es amüsant weiter, aber leider auch schon mit „Am Ende des Tages“ ans Ende des Konzertes. Dieser Song sagt: Egal, ob ein Tag negativ-stressig oder anstrengend-schön war: Am Ende des Tages kommt es letztlich doch nur darauf an, wen man liebhat.

Wise Guys in der Liederhalle

Hiermit endete der offizielle Teil, doch die Zuhörer waren nun erst richtig auf den Geschmack gekommen und forderten eine Zugabe nach der anderen, die die Wise Guys auch bereitwillig gaben. Angefangen mit „Radio“ feierte die Menge mit „Sing mal wieder“ und „Wo der Pfeffer wächst“ dem Ende des Konzerts entgegen. Mit „Alles in die Luft“ und einem Afterglow mit dem Titel „She“ aus dem Film Notting Hill wurden die Fans in den Winter entlassen. (af)

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