Red Bull New Year <br /> No Limits 2009/2010
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Zum Jahreswechsel war es mal wieso so weit – die dritte Ausgabe des Red Bull New Year No Limits stand an. Nachdem in den Jahren zuvor Robbie Maddison und Rhys Millen im Mittelpunkt gestanden hatten, gab sich dieses Jahr niemand geringeres als Travis Pastrana himself die Ehre. Was soll man zu Pastrana noch groß sagen? Vier Rally America Championships nacheinander, neun Goldmedaillen bei den X Games, der erste Double Backflip der Motorrad-Geschichte und eine eigene Hit-Show im TV sprechen für sich. Diesen Ansprüchen musste natürlich auch das diesjährige Event entsprechen – Travis Pastrana trat an, um den Weltrekord des weitesten Sprungs mit einem Auto zu brechen. Und zwar über Wasser.

Das Team von DWGA war im Rahmen der USA-Reise für euch vor Ort – und war überwältigt. Alleine schon das Setting war beeindruckend – der komplette Pine Street Pier in Long Beach wurde zum Anlauf umfunktioniert, am Ende stand eine gewaltige Schanze, die scheinbar ins Nichts führte. An deren Ende war nur der schwarze Nachthimmel von Rainbow Harbour zu sehen. Doch in knapp 80 Metern Abstand lag tatsächlich ein Ladeboot mit einer ebenso gigantischen Landerampe vor Anker, die in Anbetracht der Distanz nun wirklich nicht gerade groß erschien. Hier sollte das Allround-Talent Pastrana also mit seinem Subaru-Rallyewagen landen, um das neue Jahr einzuläuten und gleichzeitig den bisherigen Weltrekord von 60 Metern deutlich überbieten.

Red Bull New Year No Limits 2009/2010

New Year No Limits hat mittlerweile Tradition. Los ging es 2007/2008 mit Robbie Maddison, der versuchte, mit seinem Motorrad ein komplettes Football-Feld (109 Meter) zu überspringen, aber knapp scheiterte. Doch auch die erreichten 98,34 Meter reichten locker, um den 40 Jahre vorher aufgestellten Rekord zu überbieten. Spektakulär war das Event allemal und genauso spektakulär ging es auch 2008/2009 weiter, als erneut Robbie Maddison im Mittelpunkt stand – diesmal mit einem Step-Up auf die 29 Meter hohe Nachbildung des Pariser Arc de Triomphe in der Show-Metropole Las Vegas. Der Sprung selbst war etwa 32 Meter hoch, beim 18 Meter tiefen Drop verletzte er sich übel an der Hand – „I just cheated death again“, so der Australier ganz trocken. Doch da gab es noch jemanden, der noch eine Rechnung offen hatte -Rhys Millen, der eigentlich schon im Jahr davor antreten wollte, aber aus Verletzungsgründen zurückziehen musste. Sein Ziel: Der erste Backflip in einem Offroad-Auto, den er zwar nicht glorreich, dafür aber vollkommen unverletzt mit einer Maximalflughöhe von 15 Metern schaffte.

Travis, der mit seinen 26 Jahren eigentlich schon alles erreicht hat, sollte also dieses Jahr der Star des Abends werden. Nachdem er bei Proben seinen Wagen sogar schon einmal völlig zerlegt hatte, war nicht jeder davon so überzeugt. Doch Travis gab sich gelassen und voller Vorfreude: „I’m just trying to fly the car. The calmest part of the jump is from take-off to landing. That’s when nothing else matters.“

Red Bull New Year No Limits 2009/2010

Vor 75.000 Zuschauern vor Ort und Millionen vor den TV-Schirmen ging es also um Punkt 21 Uhr Ortszeit (Jahreswechsel and der Ostküste) los. Mit knapp 150 km/h sprang Pastrana souverän etwa 82 Meter weit und übertraf den bisherigen Rekord damit um etwa 30 Meter. Eine kleine Zugabe gab es, als er sich per Backflip in den Pazifik bei den Zuschauern bedankte. Im Interview später gab er zu, doch etwas nervös gewesen zu sein: „I was really nervous all day long, but when I got in the car I felt really calm.“ – und in einem geben wir Pastrana vollkommen recht: „What a way to head into 2010!” (ok)

Im folgenden Video könnt ihr euch von Pastranas einzigartiger Leistung selbst überzeugen:

Fotos © Garth Milan / Christian Pondella / Red Bull Photofiles / Video © Red Bull