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„Paaaanzer, ich begrüße Sie…!“ – es wohl gibt kaum einen, der diesen Spruch nicht kennt. Paul Panzer hat mittlerweile Kultstatus erreicht, seine Scherzanrufe sind legendär – ob nun beim heimischen Dachdeckermeister Benether, bei der Feuchtraumbeseitigung „Muschi“ oder gleich bei der NASA. Weit über 800 Scherzanrufe hat Paul über die Jahre angesammelt, gesendet bei unzähligen Radiosendern in ganz Deutschland. Man könnte wohl sagen, Dieter Tappert hat mit seiner Figur eine neue Art der Comedy erfunden oder zumindest das Genre der Scherzanrufe revolutioniert.
Doch diese Zeit ist vorbei. Ein Scherzanruf kann nur funktionieren, wenn der Angerufene den Scherz nicht sofort entlarvt, was für Paul mittlerweile wohl sehr schwierig sein dürfte. Also galt es, neue Gebiete zu erschließen – seit sechs Jahren ist er nun als Stand-Up-Comedian unterwegs. Sein Stand-Up-Debüt „Heimatabend Deluxe“ hat mittlerweile Goldstatus. Es folgten eigene Sendungen bei RTL, der Deutsche Comedypreis als bester Newcomer und – diesmal ohne Pseudonym – ein gemeinsamer Kinofilm mit Kollege Mario Barth.
Seit Anfang 2009 nun ist Paul mit dem aktuellen Programm „Endlich Freizeit – Was für’n Stress!“ immer mal wieder in Deutschland unterwegs. Paul hat nun endlich Urlaub vom ganzen Stress, kann aber trotzdem irgendwie nicht so richtig abschalten. Er erzählt von Ehefrau Hilde, Sohn Bolle und Tochter Susaska, von seinem Nachbarn Karl und dessen Ehefrau Ankakornikova, die er liebevoll „Ankageddon“ nennt. Er berichtet von Kochshows und Biowahn, seinen verschiedensten Freizeitaktivitäten und nicht zuletzt von seinem Besuch im „Fitnetz“-Studio, bei dem Konflikte wohl vorprogrammiert waren.
Ja, Paul Panzer ist immer noch ganz der Alte. Er steht nach wie vor im berühmten Blümchenhemd und mit seiner markanten Brille auf der Bühne und begeistert weiterhin von der ersten Sekunde an. Es macht den Anschein, er könne erzählen, was er wolle und dennoch würde sich das Publikum zu Tode lachen – das ist wohl in erster Linie seiner einzigartig charakteristischen Aussprache geschuldet. Durch sein gezischtes „tz“ in nahezu jedem Wort, seine falsche Silbentrennung und seine falschen Eindeutschungen englischer Wörter sorgte er auch in Düsseldorf für Stimmung in der ausverkauften Philipshalle.
Dass die meisten Zuschauer das nun mittlerweile nicht mehr ganz junge Programm schon nahezu auswendig kannten, tat der Stimmung absolut keinen Abbruch. Gekonnt improvisierte Paul nämlich bei Zwischenrufen, ging ständig auf das Publikum ein und musste oft auch mal mitlachen: „Wenn ihr lacht, kann ich das Geräusch nicht machen!“ – die Sympathien waren klar auf seiner Seite, auch, wenn seine Witze oft mal eher die Männer als die Frauen ansprachen. Doch die für seinen Sohn mit Melkfett eingeriebene Tür, die Mädels beim „Bitch-Volleyball“ oder die Seeungeheuer 80+ im Schwimmbad, die das „Seekuh-Abzeichen“ machen wollen, sind aus dem Leben gegriffene Dinge, die das gesamte Publikum – bestehend aus sämtlichen Altersklassen – zu begeistern wissen. Und zwar ununterbrochen.
Wieder einmal zeigte sich in der Philipshalle also, dass die Figur „Paul Panzer“ auch ohne Telefon funktionieren kann. Man muss ihn einfach einmal selbst gesehen haben, denn diese Art Humor ist in Textform eigentlich garnicht zu vermitteln. Seine aktuelle Tour geht nur noch bis Ende Mai – schon im September wird es dann mit „HART BACKBORD – Noch ist die Welt zu retten!“ ein neues Programm mit bereits jetzt unzähligen Tour-Terminen geben. Wer das aktuelle Programm noch nicht live gesehen hat, sollte also schnell sein – es ist auf jeden Fall absolut empfehlenswert. (ok)
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